Osterweg


Das hier ist kein schöner Spaziergang. Es ist ein
Trauermarsch. Der Weg hin zum Grab ihres allerbesten
Freundes. Drei Frauen: Die Augen gesenkt. Die Schritte schleppend. Die Herzen schwer vor Traurigkeit. Im Gepäck das Salböl, mit dem sie ihrem Freund die letzte Ehre erweisen wollen. Doch dann der Schreck: Das Grab ist leer! Hat
jemand den Leichnam gestohlen? Wo ist er?! Wo ist Jesus?


Und plötzlich, direkt vor ihnen: dieser junge Mann. Engelsgleich sieht er aus. Und so klingt auch seine Stimme. Er spricht: „Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.“ (Markus 16,6, Monatsspruch März 2024). „Sagt’s auch den anderen“, fordert er die drei Frauen noch auf – und da sind sie auch schon fort. Der Schreck sitzt ihnen in den Gliedern.


Aber der Rückweg vom Grab fühlt sich nun ganz anders an als der Hinweg. Noch können sie’s kaum glauben: Jesus ist auferstanden? Der Tod konnte ihm nichts anhaben? Er lebt?! Richtig zu begreifen ist das nicht. Doch die Schritte sind jetzt irgendwie leichter. Federnd vor Hoffnung. In ihrem Blick
die Ahnung, dass es wirklich wahr ist, was sie erlebt haben.

 

Den andern weitersagen, was passiert ist? – Noch verschlägt es ihnen die Stimme. Doch bald schon werden sie es erzählen: Mit Gott kann alles anders werden. Jesus lebt!


Die Osterbotschaft ist für mich die wunderbarste und kraftvollste Mutmachgeschichte, die es gibt. Bis zu uns heute hat sie sich herumgesprochen – und dabei Millionen von Menschen geholfen: Sie hat Sterbenden Zuversicht geschenkt. Trauernde getröstet. Menschen auferstehen lassen aus den Gräbern ihrer Angst. Und viele wieder aufgerichtet, die wie begraben waren unter Bergen von Sorgen und Lasten.

 

Wo hat Jesus dir in deinem Leben schon Auferstehung geschenkt – vielleicht ohne, dass du dir dessen bewusst warst? Wo hat er dich wieder aufgerichtet? In welchen Situationen musstest du „kleine Tode“ sterben, von denen du letztlich doch wieder auferstanden bist?


Und wenn du an heute denkst: Was hat die Botschaft: „Der Herr ist auferstanden“ dir vielleicht für deine aktuelle Lebenssituation zu sagen? Mir macht die Osterbotschaft auch Mut angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit: Die vielen schlimmen Kriege. Die Klimakrise. Der
zunehmende Antisemitismus. Die Fremdenfeindlichkeit. Manches sieht so aussichtslos aus. Doch auch für uns heute gilt: Mit Gott kann alles anders werden. Jesus lebt!


Mit dieser festen Hoffnung im Herzen wünsche ich euch allen ein frohes Osterfest, und ich grüße euch mit dem uralten und zugleich hochaktuellen Ostergruß: Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!