Was zusammengehört
Manches gehört einfach zusammen. Zum Beispiel be-stimmte Menschen: Das Baby und seine Eltern. Ein Trainer und seine Mannschaft. Zwei Freunde. Zwei Verliebte…
Auch Saat und Ernte gehören zusammen. Daran erin-nern wir uns am Erntedankfest (diesmal am 1. Okto-ber). Oder ein Organist und seine Orgel (siehe den Bericht über das gemein-same Jubiläum von
Wolfgang Heimann und unserer Orgel.
Für Jakobus sind es insbesondere Hören und Handeln, die eng zusammen-gehören. „Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst“, schreibt er (Jakobus 1,22, Monatsspruch
Oktober 2023). Mit anderen Worten: Was nützt es, etwas gehört zu haben – z.B. einen Vortrag, eine Predigt oder einen Radiobericht – wenn das Hören keine Auswirkun-gen auf mein Tun hat? Was nützt
es, vom Arzt zu hören, ich müsse aufhören zu rauchen oder dringend abnehmen, wenn ich einfach so weiter mache wie bisher? Wenn ich nur höre und nicht auch danach handle, betrüge ich mich
selbst.
Ich denke, was Jakobus hier anspricht, ist gerade für unsere Zeit hochaktuell. Nie zuvor haben Menschen so viel gehört und gesehen und waren der-art gut informiert, wie das heute der Fall ist –
den Medien sei Dank. Und doch erfolgt daraus oft so wenig konkretes Tun.
Spätestens seit den 70er Jahren wissen wir zum Beispiel, dass ohne eine Verhaltensänderung eine menschengemachte Klimakatastrophe bevor-steht. Das haben wir gehört. Und inzwischen erleben wir es
auch. Aber wer tut etwas dagegen? Ganz praktische Dinge sind jetzt gefordert: z.B. ein nachhaltigeres Konsumverhalten, weniger Fleisch essen, öfter das Fahrrad und die Bahn nehmen, deutlich
weniger fliegen. Plastikmüll vermeiden.CO2-arm heizen, und so weiter… Wenn wir die vielen Warnungen der Wis-senschaftler nur hören, aber nichts tun, betrügen wir uns selbst.
Ja, Hören und Handeln gehören zusam-men. Besonders gut tut mir dabei immer, auf Gottes Worte zu hören. Denn seine Worte sind nicht primär fordernd – du musst dies oder das tun! – sondern vor
allem überaus ermutigend. So ist z.B. „Fürchte dich nicht“ eine der häufigsten Aufforderungen der Bibel. Und wenn Gott sagt „Ich bin bei dir“ (z.B. in Jesaja 43,5), dann bewegt mich das nicht nur
im Herzen – sondern es bewegt mir auch Hände und Füße. Seine Worte machen mir Mut, angesichts der vielen Heraus-forderungen in der Welt nicht aufzugeben, sondern einfach etwas zu tun. Das, was
dran ist. Nicht alles auf einmal. Aber nach und nach immer mehr.
In diesem Sinne wünsche ich euch goldene und aktive Herbsttage!