Abendmahl
Das Abendmahl ist wie die Taufe ein Sakrament, welches
die Reformatoren beibehielten, da es unmittelbar aus den Evangelien begründet wird. (Vergleiche Matthäus 26, 26-28; Markus 14, 22-24; Lukas 22, 19-20).
Jesus nahm am Gründonnerstag mit seinen Jüngern das letzte gemeinsame Mahl ein. Hier sprach er andere Worte als die, die die Jünger von ihrer bisherigen Tischgemeinschaft kannten.
Die Einsetzungsworte des Heiligen Abendmahls gehen zurück auf die genannten Texte der Evangelien und den ersten Korintherbrief 11, 23-25.
"Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brachs´s und gab´s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus. Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Das tut, so oft ihr´s trinket, zu meinem Gedächtnis."
Martin Luther hat im Kleinen Katechismus das Wesen, den Zweck und die Kraft des Abendmahls dargestellt und über den würdigen Empfang des Abendmahls nachgedacht.
" ...
Was nützt denn solch Essen und Trinken?
Antwort:
Das zeigen uns diese Worte:
für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden;
nämlich, dass uns im Sakrament Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit durch solche Worte gegeben wird; denn wo Vergebung der Sünden ist, da ist auch Leben und Seligkeit. (...)
Wie kann leiblich Essen und Trinken solch große Dinge tun?
Antwort:
Essen und Trinken tut´s freilich nicht, sondern die Worte, die da stehen:
Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden.
Diese Worte sind neben dem leiblichen Essen und Trinken das Hauptstück im Sakrament. Und wer diesen Worten glaubt, der hat, was sie sagen und wie sie lauten, nämlich: Vergebung der Sünden.
..."
Martin Luther: Der Kleine Katechismus, Das Fünfte Hauptstück, Das Sakrament des Altars (oder das Heilige Abendmahl)